Idsteiner Kreuzweg der Schöpfung
Vor 800 Jahren, in einer Zeit großer politischer, wirtschaftlicher und religiöser Veränderungen, aber auch in einer Zeit großen menschlichen Leids in allen Bevölkerungsgruppen, begannen die Menschen, den Leidensweg Jesu in seinen überlieferten Stationen nachzugehen und dabei die Ereignisse in Jerusalem mitzuempfinden:
den Verrat an Jesus,
die Verleugnung seiner Freundschaft durch Petrus, die Verweigerung der Verantwortungs-übernahme durch Pontius Pilatus,
die Schuldzuweisung des Volkes an Jesus,
den Schrei der Verlassenheit in den letzten Worten Jesu: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen."
Heute könnte dieser Ausruf der Schrei der geschundenen Schöpfung sein:
die Erde und ihre natürlichen Schätze werden aus-geplündert,
das Weltklima verändert sich,
die Menschen leiden unter dem nicht mehr ersetzbaren Verlust ihrer natürlichen Lebensgrundlagen.
Am Karfreitag besuchen wir in Idstein alltägliche Orte, die zum Nachempfinden von aktuellem Verrat, von Verleugnung und Verdrängung, nationalem Egoismus, Schuldzuweisungen und dem Schrei der Schöpfung einladen. Der Idsteiner Kreuzweg der Schöpfung vertieft diese Perspektive.